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Die Sommer in Deutschland werden immer heißer, mit gefährlichen Folgen für Mensch, Natur und Infrastruktur. Viele Städte sind darauf kaum vorbereitet: Zu viel Beton, zu wenig Grün. Der neueste Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt alarmierende Daten. 

Jährlich werden in Deutschland rund 95 Quadratkilometer Fläche neu versiegelt, das entspricht fast der Größe von Paris. Etwa die Hälfte aller Siedlungs- und Verkehrsflächen ist bereits versiegelt: betoniert, gepflastert oder durch Tiefgaragen unterbaut. Diese Flächen heizen sich stark auf und geben nachts kaum Wärme ab – ein Risiko besonders für ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen.

© Luftbild Umwelt Planung GmbH

Satellitendaten belegen: Millionen Menschen sind von Hitze betroffen

Mit Hilfe von Satellitendaten hat die DUH gemeinsam mit der Luftbild Umwelt Planung GmbH die Versiegelung und Hitzebelastung in den 190 größten Städten mit über 50.000 Einwohnern untersucht. Das Ergebnis dieses Hitzechecks: Über 12 Millionen Menschen leben in Gebieten mit hoher Hitzebelastung direkt an ihrem Wohnort.

Erstmals wurde dabei ein „Hitzebetroffenheitsindex“ entwickelt, der zeigt, wo hohe Temperaturen, dichte Bebauung und fehlendes Stadtgrün zusammentreffen – also genau dort, wo die Gesundheitsrisiken am höchsten sind. Besonders betroffen: Städte im Süden wie Mannheim, Ludwigshafen und Worms. In diesen Städten leben bis zu 91 Prozent der Bevölkerung in stark von Hitze belasteten Zonen - ein dramatischer Wert! 

Doch auch im Norden gibt es Handlungsbedarf: Städte wie Flensburg, Kiel oder Wilhelmshaven schneiden im Vergleich deutlich besser ab, weisen aber dennoch Versiegelungsgrade von über 45 Prozent auf – ein immer noch viel zu hoher Wert angesichts der fortschreitenden Klimakrise.

Warum entsiegeln und begrünen so wichtig ist

Versiegelte Flächen heizen sich nicht nur stärker auf, sie verhindern auch, dass Regenwasser versickern kann. Bei Starkregen steigt dadurch das Risiko für Überschwemmungen. Mehr unversiegelte Böden, Parks, Bäume und Stadtgrün wirken dem entgegen. Sie kühlen, speichern Wasser und schaffen gesunde Lebensräume.

Die Bundesregierung muss dringend handeln, damit Städte und Gemeinden besser auf den Klimawandel vorbereitet sind. Wir fordern: 

  • Eine verbindliche Obergrenze für Neuversiegelung im Raumordnungsgesetz
  • Verbindliche Instrumente für Kommunen wie Grünflächenfaktoren oder Freiraumsatzungen
  • Reform von Baugesetzbuch und Landesbauordnungen, um blau-grüne Infrastruktur zu fördern
  • Vorrang für Um- statt Neubau im ländlichen Raum
  • Ein Ende der Netto-Neuversiegelung bereits bis 2035 – nicht erst 2050

Wie du aktiv werden kannst

Europa ist der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Welt – und unsere Städte verwandeln sich zunehmend in gefährliche Hitzeinseln. Die Daten aus dem Hitze-Check 2025 zeigen: Der Handlungsdruck ist enorm. Doch Veränderung beginnt vor Ort – mit dir.

++ Stelle jetzt einen Antrag auf mehr Grün in deiner Stadt! ++ 

Mach mit uns Druck und fordere deine Stadt auf, mehr Bäume zu pflanzen, Flächen zu entsiegeln und Schattenoasen zu schaffen. Denn Stadtgrün ist weit mehr als Dekoration: Es kühlt, reinigt die Luft und macht Städte lebenswert.

Kontakt

Copyright: © Holzmann / DUH

Markus Zipf
Bereichsleiter Kommunaler Umweltschutz
Tel.: 07732 9995-65
E-Mail: Mail schreiben

Copyright: © Finke / DUH

Anneke Ilsemann
Referentin der Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz
Tel.: 030 2400867-16
E-Mail: Mail schreiben

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