Die Familie der Bläulinge: Die mit den Farben spielen
Viele Bläuling-Arten gehen eine ganz besondere Beziehung zu Ameisen ein, von der beide Seiten profitieren – der Fachbegriff dafür lautet Myrmecophilie. Ein Beispiel ist der Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Seine Eier legt das Weibchen ausschließlich auf dem Großen Wiesenknopf ab. Die Raupen durchlöchern und fressen den Blütenkopf, dann beginnt ein kleines Naturwunder: Die Raupen lassen sich von den Blättern fallen und locken durch ein chemisches Signal die Rote Gartenameise an. Sie wiederum schleppt die Raupe in ihren Bau und füttert sie während der Winterzeit mit einem Futtersekret oder -brei. Dieser Service ist nicht ganz uneigennützig: Die Ameise liebt das zuckerhaltige Sekret, welches die Raupe absondert. Doch die Beziehung ist nicht von Dauer. Denn während seines Aufenthalts nährt sich der unersättliche Gast heimlich an der Ameisenbrut. Hat die Raupe genug gefressen, verpuppt sie sich im Ameisenbau und sucht als geschlüpfter Schmetterling dann schnell den Weg ins Freie.
Ziemlich wählerisch
Auch der Silbergrüne Bläuling gehört zur selben Familie. Er verschwindet als eine der ersten Arten, wenn Flächen intensiver genutzt werden. Wachsen durch Düngung vermehrt stickstoffliebende Kräuter und Gräser, verdrängen diese die Raupenfutter- und Nektarpflanzen des anspruchsvollen Bläulings. Deshalb gilt dieser Schmetterling als wichtiger Indikator für gesunde und artenreiche Magerrasen.