Häufige Fragen zu Mehrweg

Über den gesamten Lebenszyklus spart Mineralwasser aus Mehrwegflaschen im Vergleich zu Einwegflaschen bis zur Hälfte der Klimagasemissionen. Grund dafür ist deren regionale Vermarktung mit geringen Transportstrecken und die bis zu 50-malige Wiederbefüllung. Weil Einweg-Plastikflaschen zu einem großen Teil noch immer aus Rohöl hergestellt und bundesweit vertrieben werden, belasten sie das Klima stärker. Pro Liter Mineralwasser in Mehrwegflaschen aus Glas können so bis zu 55 Gramm weniger CO2 verursacht werden, als für die gleiche Menge Mineralwasser in Einweg-Plastikflaschen. 55 Gramm entspricht so viel CO2, wie der Stromverbrauch für das Brühen von sechs Tassen Kaffee verursacht.

© Randegger Ottilien-Quelle GmbH

In Deutschland werden jede Stunde fast 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Das entspricht 45 Millionen Stück pro Tag und 16,4 Milliarden im Jahr. Für deren Herstellung werden jährlich rund 360.000 Tonnen Rohöl und Erdgaskondensate verbraucht, was dem Gewicht von mehr als 1.500 Airbus A380-Flugzeugen oder sechs Kreuzfahrtschiffen entspricht. Dieser Ressourceneinsatz kann durch die Verwendung von Mehrwegflaschen gestoppt werden. Dank der bis zu 50-maligen Wiederbefüllung von Mehrwegflaschen müssen weniger von ihnen hergestellt werden. Das spart Energie und natürliche Ressourcen.

Die Reinigungsmaschinen für Mehrwegflaschen werden ständig weiterentwickelt. So benötigen moderne Waschanlagen nur noch 150 Milliliter Wasser zur Reinigung einer Mehrwegflasche. Zudem wird das Prozesswasser in vielen Abfüllanlagen aufbereitet und im Kreislauf gefahren. Der Verbrauch einer geringen Menge an Wasser (150 Milliliter) zur Flaschenspülung ist im Vergleich zu den Umweltauswirkungen des Verbrauchs von Rohöl sehr gering.

Mehrwegflaschen werden in Deutschland von rund 1.800 Brauereien, Saftkeltereien und Mineralbrunnen abgefüllt und überwiegend regional vertrieben. Das führt zu kurzen Transportwegen mit geringen Klimaauswirkungen. Weil Getränke in Einweg-Plastikflaschen überwiegend zu niedrigen Preisen angeboten werden, müssen von ihnen besonders viele verkauft werden. Deshalb gibt es nur wenige große Einwegabfüller (rund 200), die ihre Getränke zumeist bundesweit vertreiben. So wird Mineralwasser in Einwegflaschen mit 450 Kilometern fast doppelt so weit transportiert, wie in Mehrweg.

Rund 99 Prozent der Mehrwegflaschen werden im Handel wieder zurückgegeben. Nach ihrem langen Produktleben, mit bis zu 50 Wiederbefüllungen, dienen sie sich selbst als Rohstoff zur Herstellung neuer Flaschen. Weißglasflaschen enthalten rund 63 Prozent Altglasscherben und Grünglasflaschen sogar bis zu 80 Prozent. Der Einsatz von 10 Prozent Altglasscherben verringert die Schmelzenergie um drei Prozent. Bei Einwegplastikflaschen liegt der Recyclinganteil deutlich niedriger: Bei der Herstellung von Einweg-Plastikflaschen in Deutschland werden nur rund 45 Prozent Recyclingmaterial eingesetzt.

Selbst wenn Recyclingmaterial für PET-Einwegflaschen verwendet wird, sind sie nicht als ökologisch gleichwertig mit regionalen Mehrwegflaschen einzuschätzen. Durch die Verwendung von Recyclingmaterial bei Einwegflaschen werden zwar deren Umweltauswirkungen verringert, jedoch nicht kompensiert: Auch Einwegflaschen aus Recyclingmaterial verbrauchen unnötig Ressourcen und Energie und belasten die Umwelt. Zudem geht bei jedem Recyclingvorgang Material verloren. Einen geschlossenen und sich selbst erhaltenden Materialkreislauf, der seitens der Einwegindustrie suggeriert wird, gibt es also ebenfalls nicht.

Auch Mehrwegflaschen werden nach ihrem langen Produktleben und der vielfachen Wiederbefüllung recycelt und das mit deutlich höheren durchschnittlichen Recyclinganteilen die je nach Glasfarbe zwischen 60 und 80 Prozent liegen – bei Einwegplastikflaschen sind es im Schnitt gerade einmal 45 Prozent.

Mehrwegflaschen aus Kunststoff weisen eine geringfügig bessere Ökobilanz als Glas-Mehrwegflaschen auf, weil sie leichter sind. Allerdings werden Mehrwegflaschen aus Glas öfter wieder befüllt als solche aus Kunststoff, weil sie nicht so schnell zerkratzen. Egal ob aus Glas oder Kunststoff, mit regionalen Mehrwegflaschen machen umweltbewusste Verbraucher:innen alles richtig.

Glas-Mehrwegflaschen schützen in bestmöglicher Form den Geschmack, die Frische und Reinheit von Getränken. Weil Glas ein inertes Material ist, geht es keinerlei Wechselwirkungen mit dem Füllgut ein. Anders als bei Einweg-Plastikflaschen: in Abhängigkeit von Lagerdauer, Licht und Temperatur können Chemikalien in das Getränk übergehen. So wurden in Getränken aus Einweg-Plastikflaschen bereits Acetaldehyd, Antimon und andere hormonaktive Substanzen festgestellt.

Pfand ist nicht gleich Mehrweg! Sowohl auf Mehrweg- als auch auf pfandpflichtigen Einweggetränkeverpackungen wird ein Pfand erhoben. Pfand allein ist somit kein Erkennungsmerkmal für wiederbefüllbare Mehrwegflaschen.

So unterscheidet man bei Pfandflaschen zwischen Einweg und Mehrweg:
Derzeit benutzen mehr als 230 Unternehmen das Mehrweglogo.

Augen auf beim Kastenkauf! Einweg-Plastikflaschen werden auch in Kästen verkauft. Schauen Sie also genau hin. Einige Einweg-Plastikflaschen werden oft so hart mit CO2 aufgepumpt, dass sie wie stabile Mehrwegflaschen in der Hand liegen. Lassen Sie sich nicht täuschen!

Getränke in Mehrwegflaschen werden von bis zu 1.800 Abfüllern abgefüllt. Dadurch gibt es hierzulande eine weltweit einmalige Vielfalt von mehr als 10.000 regionalen Getränken in allen erdenklichen Variationen. Weil Einwegflaschenprodukte in riesigen Mengen für den gesamtdeutschen Markt und nur von wenigen Abfüllern produziert werden, gibt es im Einwegbereich nur wenige Einheitsprodukte.

Große Einwegabfüllanlagen benötigen bis zu fünf Mal weniger Arbeitskräfte als Mehrwegbetriebe. Mehrweg ist also nicht nur eine Frage des Umweltschutzes und der Getränkevielfalt, sondern auch von Arbeitsplätzen, die insbesondere zur wirtschaftlichen Stärkung strukturschwacher Regionen beitragen. Im gesamten Mehrweggetränkebereich sind deutschlandweit rund 145.000 Arbeitnehmer:innen tätig.

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Thomas Fischer
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