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Hier sorgen Dieselabgase für dicke Luft

Die Luft in Deutschland macht vielerorts krank. Im Jahr 2022 starben über 28.000 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung durch Stickstoffdioxid (NO2) – zehnmal so viele wie bei Verkehrsunfällen. Dabei ist die Verbrennung von Diesel im Straßenverkehr Hauptverursacher der Stickstoffdioxidbelastung in Deutschland. Menschen, die an stark befahrenen Straßen wohnen oder arbeiten, sind besonders gefährdet. Somit sind auch Gesundheitseinrichtungen, Schulen, Kindergärten und Senioreneinrichtungen betroffen, wo sich Menschen aufhalten, die ein erhöhtes Risiko haben, gesundheitliche Schäden durch Luftverschmutzung zu erleiden. Ausgerechnet auf Atemhöhe von Kindern, also auf circa einem Meter, ist die Atemluft oft noch stärker mit den schädlichen Dieselabgasen belastet als auf offizieller Messhöhe zwischen 1,5 und 4 Meter.

Wir stehen an einem entscheidenden Punkt im Kampf für saubere Luft: Die EU hat beschlossen, den derzeit viel zu hohen NO2-Grenzwert von 40 auf 20 µg/m³ im Jahresmittel zu halbieren. Ab 2026 müssen Städte wirksame Maßnahmen ergreifen, sobald dieser neue Grenzwert überschritten wird. Damit entsteht die Möglichkeit, Luftverschmutzung gezielt und verbindlich zu reduzieren. Voraussetzung dafür sind jedoch reale Messungen, die zeigen, wo die Belastung besonders hoch ist. An diesem Punkt setzt unsere Messaktion an.

Im Juli 2025 haben wir die bundesweite NO2-Messaktion „Decke auf, wo Atmen krank macht“ gestartet. Unsere Messaktion zeigt, wo die Luft deutlich schlechter ist als sie sein dürfte. So können wir bisher unerkannte Hotspots identifizieren und die zuständigen Behörden verpflichten, wirksame Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit zu ergreifen. Tausende Bürgerinnen und Bürger haben uns Orte gemeldet, an denen sie besonders hohe Luftverschmutzung vermuten.

Wir haben über 400 Messpunkte nach den Vorgaben der EU-Luftqualitätsrichtlinie ausgewählt, um sicherzustellen, dass die Messungen an repräsentativen und rechtlich relevanten Standorten stattfinden. Die Messungen erfolgten im Oktober 2025 und wurden vom akkreditierten Schweizer Labor Passam AG ausgewertet. Die Ergebnisse der aktuellen Messaktion finden Sie auf dieser Seite. Das Messen mit Passivsammlern ist ein etabliertes Verfahren, das in seiner Genauigkeit mit dem offiziellen Referenzmessverfahren vergleichbar ist und verlässliche Aussagen über die tatsächliche Luftqualität ermöglicht. 

Neue Grenzwerte zum Schutz der Umwelt und Gesundheit!

Der neu beschlossene Grenzwert für NO2 von 40 auf 20 µg/m³ ist immer noch doppelt so hoch wie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Diese empfiehlt einen Richtwert von max. 10 µg/m³ im Jahresmittel, um schädliche Gesundheitswirkungen möglichst zu vermeiden. Unsere aktualisierte Karte zeigt nun alle Überschreitungen dieses empfohlenen Grenzwerts der WHO, die im Rahmen des Projekts „NO2 Citizen Science“ gemessen wurden. Weitere Änderungen der neuen EU-Luftqualitätsrichtlinie finden Sie hier.

Wir haben bereits 2018 das Projekt „NO2 Citizen Science“ ins Leben gerufen und mithilfe eines europaweiten Netzwerks und lokaler Unterstützung die Luftqualität an tausenden Messpunkten in 19 europäischen Ländern ermittelt. Die Ergebnisse zeigen: Das gesundheitsschädliche Dieselabgas Stickstoffdioxid ist in hochfrequentierten städtischen Gebieten landesübergreifend eine große Bedrohung. Und damit nicht genug! Es gibt außerdem nicht genügend offizielle Messstationen und die bereits vorhandenen Stationen befinden sich häufig nicht an den am höchsten belasteten Orten. Daher waren unsere Messungen und der Vergleich mit den offiziellen Daten wesentlicher Bestandteil des Projekts. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse liefert unser Bericht.

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Bisherige Messungen

Alle
DUH
UBA
5 km

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Legende:
Stickstoffdioxidbelastung in µg/m³
<10
10 - <=20
>20
* Bei der Zahl in den farbigen Kreisen handelt es sich um die Anzahl der Messungen

Stand 2025

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