Vielen Dank an alle Verschwendungsfaster*innen!
Jedes Jahr wandern in Deutschland 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Wenn es so weitergeht, wird Deutschland sein Ziel nicht erreichen, Lebensmittelabfälle bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Gemeinsam mit foodsharing zeigen wir Gesellschaft und Politik, dass es auch ohne Lebensmittelverschwendung geht. Zusammen mit mehreren tausend Menschen haben wir vom 6. März bis 20. April Lebensmittelverschwendung gefastet.
Verschwendungsfasten - was steckt dahinter?
- Während der Fastenzeit haben alle Verschwendungsfaster*innen per E-Mail jede Woche eine neue Challenge erhalten, um politisch Druck zu machen und die Öffentlichkeit wachzurütteln. Damit haben sie sich ganz aktiv daran beteiligt, die Vermeidung von Lebensmittelmüll in Deutschland voranzutreiben.
- Als Hintergrundinformationen zu diesen Challenges haben die Teilnehmer von der Deutschen Umwelthilfe, foodsharing und ihren prominenten Botschaftern exklusive Tipps, Informationen und Videos erhalten.
- Selbstverständlich haben unsere Verschwendungsfaster*innen in dieser Zeit besonders darauf geachtet, keine Lebensmittel zu verschwenden.
Gemeinsam haben wir viel erreicht:
Mehrere Tausend Menschen haben in den letzten Wochen aktiv am "Verschwendungsfasten" teilgenommen. Wir sind stolz auf die Unterstützung von zahlreichen prominenten Botschaftern, Bloggern, Organisationen und Unternehmen. Sie alle haben unsere Aktion verbreitet und somit dazu beigetragen, dass der politische Druck steigt und unseren Forderungen Gehör verschafft wird.
Ob Resterezepte, Fragen an die Ministerin Julia Klöckner oder Aufrufe zum Mitmachen - viele Privatpersonen, Box-Weltmeisterin Tina Schüssler, Schauspielerin Marion Kracht, die Postcode Lotterie, Biorama und viele mehr haben wertvolle Beiträge unter #verschwendungsfasten bei den sozialen Medien veröffentlicht:
Zu #verschwendungsfasten bei Twitter
Zum Verschwendungsfasten bei Facebook
Mehrere Blogger und Online-Magazine wie Utopia haben außerdem über unsere Aktion berichtet. Sogar bis ins Fernsehen haben wir es geschafft: In einem Beitrag vom Hessischen Rundfunk hat Dan Anthes übers "Verschwendungsfasten" berichtet.
Google-Ergebnisse zum Verschwendungsfasten
Auch die Liste unserer offiziellen Botschafter ist stetig gewachsen:
Was ist das Problem mit Lebensmittelverschwendung?
Lebensmittelverschwendung hat immense Auswirkungen auf unsere Umwelt und das Klima. Neben den eigentlichen Nahrungsmitteln werden in Deutschland durch die Lebensmittelverschwendung jedes Jahr etwa 216 Millionen m3 Wasser verschwendet. Die unnötig produzierten Lebensmittel beanspruchen außerdem eine landwirtschaftliche Nutzfläche von der Größe Mecklenburg-Vorpommerns.
Jährlich werden um die 88 Millionen Tonnen Lebensmittel in der EU weggeworfen. Laut der NGO Europäisches Umweltbüro (EEB) ist das neun Mal so viel, wie benötigt würde, um die 55 Millionen Europäer zu versorgen, die in Armut leben.
Es gibt viele kleine und einfache Dinge, die jede*r von uns tun kann! Beispielsweise lassen sich durch passende Lagerung, geplante Einkäufe und kreative Resteverwertung viele Nahrungsmittel retten. In der Fastenzeit möchten wir lernen, ausprobieren und unser Umfeld inspirieren.
Eine der Hauptursachen für die Verschwendung von Lebensmitteln ist der geringe Wert, den Nahrungsmittel in unserer durch Massenproduktion geprägten Konsumgesellschaft haben. Wirksame Maßnahmen von Seiten der Regierung, um die Verschwendung zu stoppen, gibt es bisher nicht.
Wir fasten Lebensmittelverschwendung, um die Wertschätzung für unsere Nahrungsmittel zu fördern und die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft zum Handeln zu bewegen.
Damit Deutschland sein Ziel noch erreicht, Lebensmittelabfälle bis 2030 um 50 % zu reduzieren, brauchen wir konkrete und wirksame Maßnahmen, anstatt freiwillige Zielvereinbarungen mit den Unternehmen:
- Verbindliche Zielvorgaben für Unternehmen.
- „Wegwerfstopp für Supermärkte“ nach französischem und tschechischem Vorbild.
- Lebensmittelspenden durch den Handel müssen ausdrücklich gefördert und steuerfrei werden.
- Lebensmittelverluste müssen transparent auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette – vom Acker bis zum Teller – einheitlich und korrekt erfasst werden.
Weitere Informationen zu den Folgen von Lebensmittelverschwendung und zu all unseren Forderungen finden Sie in unserem Aktionsplan „Lebensmittelverschwendung stoppen“.
Fordern Sie jetzt mit uns von Ministerin Julia Klöckner (CDU): „Setzen Sie mit uns ein Zeichen und fasten Sie zur Fastenzeit Lebensmittelverschwendung! Schluss mit dem unnötigen Wegwerfen von kostbaren Lebensmitteln! Befassen Sie sich 40 Tage lang intensiv mit diesem Problem. Sie haben lange genug auf das Wohlwollen von Unternehmen gehofft – nun brauchen wir endlich wirksame Maßnahmen, um die Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren.“
Wir setzen uns aktiv für einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln ein, z.B. mit Partnern wie foodsharing e.V. oder in Projekten wie dem LIFE-Projekt „Air and Agriculture“.