Schallschutz unter Wasser
In unseren Meeren ist es laut. Was weit von uns Menschen an Land entfernt scheint, beeinflusst die Unterwasserwelt und ihre Bewohner umso mehr. Fahrende Schiffe, der Bau von Offshore-Anlagen für Windkraft, Öl- und Gas-Plattformen und der Einsatz von Sonaren sind die größten Störfaktoren unter Wasser.
Besonders Meeressäugetiere wie Wale und Robben sind sehr empfindlich, geht es um den Geräuschpegel unter Wasser. So nutzt der Schweinswal Echoortung für die Orientierung und Navigation unter Wasser, für die Kommunikation mit Artgenossen sowie zum Beutefang. Ist dieser Ortungs- und Kommunikationskanal gestört, kann das im schlimmsten Fall zum Tod der Tiere führen.

Im Einsatz für den Schallschutz
Seit nunmehr zehn Jahren engagiert sich die Deutsche Umwelthilfe für den Unterwasser-Schallschutz. Aktuell wendet sich die DUH u. a. gemeinsam mit anderen NGOs gegen die Exploration von Öl- und Gaslagerstätten im dänischen Teil der Nordsee. Diese würde eine immense Lärmentwicklung bedeuten, die sich verheerend auf die Walpopulationen rund um die Doggerbank, eine Untiefe in der Nordsee, auswirken würden. Zudem fordern wir ein (Unterwasser-) Schallschutzkonzept auch für die Ostsee.
Gemeinsam mit Wissenschaftlern und anderen Naturschützern fordert die DUH, naturschutzrechtliche Schallschutz-Vorgaben bei der Erteilung von Genehmigungen und beim Bau von Offshore-Windparks zu berücksichtigen. Windparks in direkter Umgebung von europäischen Naturschutzgebieten sind dabei in besonderem Maße problematisch.
Ein wichtiger Aspekt ist, dass Bauaktivitäten auf See in Zukunft zeitlich und räumlich koordiniert werden. Auch andere Meeres-Nutzungen wie Fischerei, seismische Erkundung und Schiffsverkehr müssen in Schutzkonzepte mit einfließen. Zu diesen Themen hat die DUH bereits in den Jahren 2012 und 2014 Fachtagungen veranstaltet.
Downloads & Dokumente
Verbändestellungnahme zum Lärmschutz |
Positionspapier: Offshore Windenergie |
Kontakt

Ulrich Stöcker
Leiter Naturschutz
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