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Pressemitteilung

Zum Tag der Flüsse fordert die Deutsche Umwelthilfe konsequenten Schutz für Fließgewässer und ihre Arten

Freitag, 25.09.2020

• Drastischer Einbruch der Anzahl von Süßwasser-Lebewesen weltweit

• Bundesländer müssen Renaturierung von Flüssen ambitionierter vorantreiben

• DUH setzt sich an der Weißen Elster, im Drömling und an der Oder für lebendige Flüsse ein

© Gewässerdirektion Riedlingen

Berlin, 25.9.2020: Zum Tag der Flüsse am 27. September fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Fließgewässer verstärkt in den politischen Fokus zu nehmen. Der dramatische Verlust der Artenvielfalt zeigt sich in den Flüssen besonders drastisch: Der Bestand von Süßwasserarten ist in den letzten 50 Jahren weltweit um 84 Prozent gesunken. Bei den Wanderfischen brachen die europäischen Bestände um 93 Prozent ein. Dabei können lebendige Flüsse und Auen ein Motor für den Artenschutz sein, weil sie Schutzgebiete vernetzen und Fischen und anderen Lebewesen die Wanderung durch zersiedelte Landschaften erleichtern.

„Der Schutz der Fließgewässer muss noch stärker in den Fokus gerückt werden. Angesichts der 2021 startenden UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen und der Verpflichtung Deutschlands zur Umsetzung der Biodiversitätsziele muss die Renaturierung der Flüsse engagiert vorangetrieben werden. Dafür braucht es eine ressortübergreifende Zusammenarbeit von Hochwasserschutz, Landwirtschaft, Fischerei und Naturschutz, für die die Umwelt- und Landwirtschaftsministerien der Länder die Voraussetzungen schaffen müssen. Mit Pilotprojekten wie den Thüringer „Auenweiden“, Initiativen wie „Der niedersächsische Weg“ und Verfahren wie dem „Landshuter Modell“ sind gute Beispiele für eine gemeinsam getragene Verantwortung für die Fließgewässer und Auen vorhanden, die zur Routine werden müssen”, sagt Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz und Biodiversität bei der DUH.

Für dialogorientierte, sektorübergreifende Lösungen zur Renaturierung und Wiedervernetzung von Flüssen setzt sich die DUH mit ihren Partnern im Gewässersystem der Weißen Elster im Osten Thüringens und im Umfeld der Odermündung am Stettiner Haff ein. Im Drömling in Sachsen-Anhalt schafft die DUH zudem an Gewässern „Wanderwege“ für Fischotter, damit diese nicht beim Überqueren von Straßen überfahren werden. Dabei geht es auch immer darum, die kostenlosen Leistungen der Ökosysteme zu verbessern.

„Naturnahe, pendelnde Flüsse nützen uns Menschen. Ihre Dienste bei der Reinigung und Sauerstoffanreicherung unseres Trinkwassers, dem Rückhalt von Hochwasser, der Schaffung von Biotopen und einer natürlichen Nahrungskette bis hin zu einem gesunden Wildfischbestand stehen nur viel zu selten mit auf der Rechnung, wenn um Nutzungseinschränkungen und Kosten für Renaturierungsmaßnahmen gerungen wird. Darum fordern wir, entlang der Flüsse Entwicklungskorridore auszuweisen, in denen die natürliche Pendelbewegung wieder erfolgen kann, und die dafür nötigen Flächen zu sichern. Über das Bundesprogramm Blaues Band hinaus müssen Bund und Länder gemeinsam dafür sorgen, dass nicht nur an Wasserstraßen, sondern auch an anderen Fließgewässern der Raum für einen funktionierenden Biotopverbund zur Verfügung steht“
, sagt Sabrina Schulz, Teamleiterin Lebendige Flüsse bei der DUH.

„Der starke Ausbau von Gewässern hat dazu geführt, dass wir in Deutschland kaum mehr frei fließende Flüsse kennen. Zudem wird die Wanderung vieler Fischarten, wie dem Lachs vom Meer in die Mittelgebirgsflüsse, durch zahlreiche Querbauwerke verhindert“, so Katrin Schikorr, DUH-Projektmanagerin Wildnis. „Umso wichtiger ist es, die letzten naturnahen Flussabschnitte zu bewahren. In einer Koalition von deutsch-polnischen Umweltverbänden positionieren wir uns auch deshalb entschieden für den Erhalt der naturnahen Oder und gegen die von der polnischen Regierung geplante Vertiefung.“

Hintergrund:  

Der internationale Tag der Flüsse findet jährlich jeweils am letzten Sonntag im September statt. Er wird seit dem Jahr 2005 von den Vereinten Nationen als offizieller Tag unterstützt. Er soll den Wert von Flüssen als Lebensraum unzähliger Arten und als Naherholungsgebiet hervorheben.

Links:

Kontakt:

Sabrina Schulz, Teamleiterin Lebendige Flüsse im Naturschutzbereich
0361 302549-10, schulz@duh.de

Katrin Schikorr, Projektmanagerin Wildnis im Naturschutzbereich
030 2400867-894 , schikorr@duh.de

DUH-Pressestelle:

Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de

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