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Pressemitteilung

Klimafreundliche Alternative zum Erdgas: Grünes Gas

Mittwoch, 05.12.2018

Erdgas kommt in vielfältigen Bereichen zur Anwendung: zum Heizen, zur Stromerzeugung, als Kraftstoff für Fahrzeugantriebe, als Grundstoff der Industrie und für Hochtemperaturprozesse. Für eine Reduktion der Treibhausgase um 95 Prozent – Deutschlands Ziel für 2050 – darf allerdings fast gar kein CO2mehr – also auch kein CO2 aus Erdgasverbrennung – ausgestoßen werden.

© sergeevspb / Fotolia

-- Die 24. UN-Klimakonferenz (COP24) findet in diesem Jahr vom 2. bis 14. Dezember im polnischen Kattowitz (Katowice). Deutschland rühmt sich als Vorreiter in Sachen Klima. Unsere Artikel-Sonderreihe zur COP24 zeigt: auch Deutschland hat in Sachen Klimaschutz einiges aufzuholen. -- 

Welche klimafreundliche Alternative zum Erdgas gibt es? Einige Anwendungen, etwa Fahrantriebe für Pkw, können schon heute elektrisch laufen. Deren Wirkungsgrad ist sogar besser. Schiffe oder Flugzeuge hingegen sind auf hohe Reichweiten angewiesen und brauchen auch künftig Erdgas oder daraus hergestellte Flüssigkraftstoffe.

Wie aber kann Erdgas durch „erneuerbares“ Gas ersetzt werden? Strom aus erneuerbaren Energien kann über das Elektrolyse-Verfahren in synthetisches Gas (Wasserstoff oder Methan) umgewandelt werden. Dieser Prozess ist auch unter dem Begriff Power-to-Gas bekannt. Das „künstliche“ Methan – was identisch ist mit natürlichem Methan – bindet im ersten Schritt CO2 aus der Atmosphäre und gibt es im zweiten Schritt auch wieder dorthin ab.

Energieeffizienz steht an erster Stelle

Die Power-to-Gas Technologie ist aber noch mit hohen Umwandlungsverlusten behaftet, 25 bis 30 Prozent gehen bei Wasserstoff und etwa 50 Prozent bei Methan verloren. Deshalb werden große Mengen an erneuerbarem Strom zusätzlich benötigt. Ob dafür in Deutschland ausreichende Flächen für Windräder und PV-Anlagen zur Verfügung stehen, ist noch nicht sicher. Deshalb bleibt Energieeffizienz das oberste Gebot, um erneuerbaren Strom möglichst sparsam einzusetzen. Die Nutzung von erneuerbarem Gas muss zudem auf die Anwendungsarten konzentriert werden, für die es absehbar keine Alternative gibt: Vor allem sind dies der Schwerlast-, Schiffs- und Flugverkehr sowie Industrieprozesse. Andere Bereiche wie der Individualverkehr, der öffentliche Personennahverkehr und Teile der Gebäudewärme können direkt mit erneuerbarem Strom versorgt werden, ohne ihn unter Wirkungsgradverlusten in Gas umwandeln zu müssen. Elektromobilität, Wärmepumpen und Wärmenetze können hier die Energiewende darstellen.

Wie kann der Umstieg auf ‚erneuerbares‘ Gas gelingen?

Die Politik muss klare Spielregeln setzen. Entweder durch eine CO2-Bepreisung oder durch eine Quote, die die Gasindustrie verpflichtet, bis 2050 zunehmende Anteile an erneuerbarem Gas bereitzustellen. Nur so lassen sich Fehlinvestitionen von vielen Millionen Heizungsbesitzern, Autofahrern und letztlich auch der Industrie vermeiden. Denn Heizungen, Autos und Industrieanlagen haben eine Lebensdauer von 10 bis 20 Jahren. Spätestens ab 2030 darf ansonsten keine Heizung und kein Fahrzeugmotor mehr hergestellt werden, die bzw. der auf fossile Energien angewiesen ist. Sollte aber sichergestellt sein, dass dann synthetisches Gas aus erneuerbaren Energien Erdgas ersetzt, wäre ein Weiterbetrieb vorstellbar. Erneuerbares Gas ist also die Grundvoraussetzung für ganze Techniklinien. Der Skandal um den Diesel zeigt, was auf die Verbraucher zukommen kann, wenn die Politik es versäumt, langfristig klare Regeln festzulegen und diese auch zu kontrollieren.

Leider fehlen diese politischen Anreize derzeit. Im Gegenteil: Im März 2018 hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie sogar eine neue Pipeline in der Ostsee genehmigt, um weitere Kapazitäten für den Erdgas-Import nach Europa zu schaffen. Es bleibt also abzuwarten, wann das Umdenken endlich losgeht.

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