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Pressemitteilung

Baumärkte nehmen Kunden nicht ernst: Gravierende Probleme bei der Rücknahme von Energiesparlampen und Bauschaumdosen

Donnerstag, 26.07.2018

Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe belegen: Baumärkte informieren Kunden unzureichend über Rückgabemöglichkeiten schadstoffhaltiger Bauschaumdosen und Energiesparlampen – Filialen von OBI, Hagebau und BHG belegen die letzten Plätze beim Kundenservice – DUH fordert Kontrolle und Ahndung von Verstößen durch Behörden

© Marggraf / DUH

Berlin, 26.7.2018: In deutschen Baumärkten werden Verbraucher schlecht darüber informiert, wie und wo sie Baumschaumdosen oder Energiesparlampen ordnungsgemäß entsorgen können. Auf diese Weise wird Verbrauchern die Rückgabe schadstoffhaltiger Produkte im Handel erschwert. Das ist das Ergebnis aktueller Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in 38 Filialen von neun Baumarktketten. Die Testbesuche wurden in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt durchgeführt. Das beste Gesamtergebnis beim Kundeservice zu schadstoffhaltigen Produkten erreichten Filialen von Hellweg und Bauhaus. Am schlechtesten schnitten OBI, Hagebau und BHG ab. Der Kundenservice zur Rücknahme von Bauschaumdosen und Energiesparlampen befindet sich noch immer nicht auf einem verbraucherfreundlichen Niveau und muss deutlich verbessert werden.

„Wenn Baumärkte Umweltschutz ernst meinen, dann müssen sie auch die volle Verantwortung für die von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte übernehmen. Insbesondere dann, wenn diese Schadstoffe beinhalten. Deshalb schreibt der Gesetzgeber vor, dass Verbraucher über die Rücknahme und ordnungsgemäße Entsorgung von Energiesparlampen und Bauschaumdosen informiert werden müssen. Doch genau daran hapert es nach wie vor. Das Missachten gesetzlicher Pflichten wird durch das völlige Fehlen behördlicher Kontrollen salonfähig gemacht. Solange die für die Kontrolle von Umweltgesetzen zuständigen Landesbehörden untätig bleiben, wird die DUH die Einhaltung notfalls auf dem Rechtsweg durchsetzen“
, sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er fordert die Vollzugsbehörden der Länder dazu auf, endlich aufzuwachen und Kontrollen durchzuführen. Nur durch das konsequente Verhängen von Bußgeldern sowie die Veröffentlichung festgestellter Verstöße kann der Verbraucher- und Umweltschutz sichergestellt werden.

Weil Energiesparlampen kleine Mengen Quecksilber und leere Bauschaumdosen den gesundheitsgefährdenden Reststoff Isocyanat enthalten, müssen Baumärkte Verbraucher über Entsorgungsmöglichkeiten informieren. Die meisten Baumärkte müssen zudem Energiesparlampen verpflichtend zurücknehmen. Allerdings kommen viele der getesteten Händler ihren gesetzlichen Informationspflichten nicht ordnungsgemäß nach. Die DUH fordert deshalb alle Baumarktketten dazu auf, Umweltgesetze einzuhalten sowie korrekt und verbraucherfreundlich über Rücknahmemöglichkeiten schadstoffhaltiger Produkte zu informieren.

Bei rund zwanzig Prozent der getesteten Baumärkte fehlten schriftliche Hinweise zu Rückgabemöglichkeiten von Energiesparlampen und Bauschaumdosen oder sie waren schlecht angebracht und kaum wahrnehmbar. „Besonders schlecht war die mündliche Information. Die DUH-Testbesucher mussten Baumarkt-Mitarbeitern Informationen zur Rückgabe und Entsorgung von Bauschaumdosen und Energiesparlampen durch hartnäckiges Nachfragen sprichwörtlich aus der Nase ziehen. So etwas kann von einem normalen Verbraucher nicht erwartet werden“, kritisiert Thomas Fischer, Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft.

Zudem gab es auch Fehlinformationen durch das Personal. So wurde empfohlen, PU-Dosen einfach im Restmüll zu entsorgen. Die Abgabe von Bauschaumdosen wurde mehrfach mit dem Argument verweigert, dass nur restentleerte Dosen zurückgenommen würden. Allerdings sind gebrauchte Bauschaumdosen technisch bedingt nie restentleert. 

„Fehlinformationen von vermeintlich geschultem Personal zur Entsorgung und zum Umgang mit schadstoffhaltigen Produkten darf es nicht geben. Dadurch können Gefahren für Mensch und Umwelt entstehen. Verbraucher, die zurückgewiesen werden und denen erklärt wird, dass gefährliche Abfälle bedenkenlos im Gelben Sack oder dem Hausmüll entsorgt werden können, kommen nicht wieder. Im Zweifelsfall entsorgen sie wegen einer Falschinformation gefährliche Abfälle zukünftig grundsätzlich falsch. Deshalb sollten Baumärkte stärker als bisher ihre Mitarbeiter schulen und die Beratungsqualität verbessern“, fordert Fischer.

Dass eine verbraucherfreundliche Information und Rücknahme von Bauschaumdosen und Energiesparlampen problemlos und ohne wirtschaftliche Nachteile umsetzbar ist, belegen die sehr guten Testergebnisse bei einigen Filialen von Hellweg und Bauhaus. Sie zeichneten sich durch eine reibungslose Rücknahme, geschulte Mitarbeiter und die Bereitstellung aller wesentlichen Informationen aus.

Informationen und Hintergründe:

Kontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de

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