Die Klimakrise ist längst in unseren Städten angekommen. Unsere Sommer werden immer heißer, die Hitzewellen dauern länger an und die Temperaturen werden vielerorts zur echten Gefahr. 2023 und 2024 gab es allein in Deutschland rund 3.000 Hitzetote pro Jahr. Umso wichtiger ist es, gerade in stark versiegelten Großstädten für ausreichend Schutz und Abkühlung zu sorgen. Mit unserem Hitze-Check haben wir nun zum zweiten Mal die 190 größten Städte Deutschlands unter die Lupe genommen: Wie viel Beton gibt es dort und wie viel kühlendes Grün? Und vor allem: Wie stark sind die Menschen in den Städten tatsächlich von Hitze betroffen?
Das Ergebnis ist alarmierend. Mehr als zwölf Millionen Menschen leben in Stadtteilen, die besonders stark von extremer Sommerhitze betroffen sind. Dort treffen hohe Temperaturen auf dichte Bebauung, kaum Schatten spendendes Grün und viel versiegelte Fläche – eine Kombination, die ganze Stadtviertel regelrecht zur Hitzehölle machen kann. Besonders kritisch ist die Lage im Süden Deutschlands: In Städten wie Mannheim, Ludwigshafen und Worms leben mehr als 88 Prozent der Bevölkerung in genau solchen gefährlichen Hitze-Gebieten.
Deutlich besser schneiden bereits einige Städte im Norden des Landes ab – zum Beispiel Kiel, Flensburg oder Wilhelmshaven. Das liegt teils daran, dass die Sommer dort bislang etwas milder ausfallen, teils aber auch, weil es mehr Grünflächen und weniger versiegelten Boden gibt. Ein Blick in die Zahlen zeigt: Wirklich gut geschützt sind nur rund zwei Millionen Menschen in den untersuchten Städten – sie wohnen in Vierteln mit viel Grün, wenig Beton und vergleichsweise geringer Hitzebelastung.
Was jetzt zählt, ist ein Umdenken in der Stadtplanung. Es braucht konsequente Strategien gegen die Überhitzung: weniger versiegelte Flächen, mehr Pflanzen, grüne Dächer, begrünte Fassaden – und klare Vorgaben dafür, wie Neubauprojekte künftig gestaltet werden. Der öffentliche Raum muss dringend besser auf bevorstehende Hitzewellen vorbereitet werden.
Und Sie können sich dafür einsetzen: Auf unserer Webseite können Sie ab sofort mit wenigen Klicks einen Antrag stellen, damit sich Ihre Stadt stärker für Hitzeschutz einsetzt. Sprechen Sie auch mit Ihrer Nachbarschaft, Freundinnen und Freunden darüber. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto größer wird der Druck auf die Politik – für mehr Grün und dringend benötigten Schutz vor extremer Hitze.
|