In diesem Jahr waren wir besonders gespannt auf die Ergebnisse unseres Dienstwagen-Checks. Denn seit 2024 ist viel passiert: ein ungeplanter Regierungswechsel und viele vollmundige Versprechen, es besser machen zu wollen. Und wo fängt man da am besten an? Bei sich selbst – sollte man meinen. Unser Dienstwagen-Check 2025 zeigt jedoch: In Sachen Klimaschutz verfehlt das Bundeskabinett seine Vorbildfunktion massiv! 7 von 11 bewerteten Bundesministerinnen und -ministern überschreiten mit ihren Dienstwagen den geltenden EU-Flottengrenzwert von 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer und erhalten dafür eine rote Karte – im Vorjahr waren es 7 von 9. Der Elektro-Dienstwagen von Umweltminister Carsten Schneider liegt mit 62 Gramm CO2 pro Kilometer vorn. Verkehrsminister Patrick Schnieder, der es erst recht besser wissen müsste, fällt mit seinem emissionsintensiven Plug-In-Hybrid durch. Insgesamt zeichnet sich trotz fortschreitender Klimakrise kein konsequenter Umstieg auf sparsame Dienstwagen ab. Aber auch fernab des Bundeskabinetts sieht es nicht viel besser aus: 151 von 238 und somit 63 Prozent aller Dienstwagen auf Bundes- und Landesebene bekommen von uns eine rote Karte. Nur 87 Dienstfahrzeuge sind batterieelektrische Fahrzeuge und erhalten eine grüne Karte. Schlusslicht in der Gesamtabfrage ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, das sparsamste Auto innerhalb der Länderabfrage fährt der Hamburger Umweltsenator Jens Hinrich Kerstan.
Der schleppende Fortschritt hin zu klimaverträglichen Dienstwagen ist sinnbildlich für den gesamten Verkehrssektor, der beim Klimaschutz massiv hinterherhinkt. Wenn die Bundes- und Landesregierungen ihren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber nicht jede Glaubwürdigkeit verlieren wollen, müssen sie dringend umsteuern. Dass es auch anders geht, zeigen Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf mit ihrem Dienstrad sowie der Hamburger Verkehrssenator Anjes Tjarks, der auf einen Dienstwagen verzichtet. Daran müssen sich alle anderen ein Beispiel nehmen!
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