Jetzt werden Fakten geschaffen, im Eiltempo, mit Stahl und Beton. Und sie gefährden unsere Zukunft! Die Bundesregierung setzt den Bau von Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) per Gesetz brachial durch. Und es geht nicht mehr um ein oder zwei schwimmende Anlagen, wie anfänglich behauptet. Mit nun bis zu 12 Terminals werden hier ohne nachvollziehbare Bedarfsanalyse alle Wünsche der Gasindustrie erfüllt, beschleunigt genehmigt und staatlich subventioniert. Eine völlig überdimensionierte Planung, bei der Natur- und Klimaschutz auf der Strecke bleiben!
Um es klar zu sagen: Wir bei der Deutschen Umwelthilfe stehen für Energie- und Versorgungssicherheit! Die Schlüsseltechnologien dafür: Energieeffizienz und -einsparungen sowie der Ausbau Erneuerbarer Energien. Dafür setzen wir uns mit aller Kraft schon seit Jahren ein. Welchen Beitrag die geplanten Flüssigerdgas-Terminals zur Versorgungssicherheit leisten können und wie viele wir davon brauchen, ist bis dato dagegen völlig unklar. Trotzdem werden mit dem LNG-Beschleunigungsgesetz, das nun von Bundestag und Bundesrat verabschiedet wurde, Fakten geschaffen. Die bis zu 12 Projekte an den Standorten Wilhelmshaven, Stade, Brunsbüttel, Rostock, Hamburg sowie Lubmin können nun im Eiltempo durchgepeitscht werden. Das sind viel mehr Anlagen als jemals benötigt. Die Importkapazität aller 12 wäre ein Mehrfaches dessen, was wir aus Russland überhaupt beziehen. Und sie werden bis 2043 genehmigt, da muss Deutschland schon so gut wie klimaneutral sein. Die Folgen sind verheerend. Unsere neuen Berechnungen zeigen: Selbst wenn nur ein Teil dieser Terminals gebaut würde – und manche nicht einmal so lange liefen, wie das Gesetz es erlaubt – selbst dann sind sie für so viel CO2-Emissionen verantwortlich, dass unsere Klimaziele und das Pariser Klima-Limit nicht mehr einzuhalten sind!
Mehr Details zur schockierenden Berechnung finden Sie unter dem untenstehenden Link. Die Bundesregierung schweigt dazu und legt selbst keine Zahlen vor. Gleichzeitig schränkt sie aber die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in den Verfahren drastisch ein und setzt für schwimmende Terminals sogar die Umweltverträglichkeitsprüfungen aus. Das ist Wahnsinn und hat mit einer Reaktion auf einen Notfall und „Versorgungslücken schließen“ nichts mehr zu tun. Es ist der flüssige Traum der fossilen Gasindustrie, die mit der Angst der Menschen vor Gasengpässen spielt, um alles durchzusetzen, was sie sich jemals gewünscht hat. Deshalb müssen wir gegen diese vollkommen überdimensionierten und gefährlichen Pläne vorgehen und dafür kämpfen, dass mit Vernunft und Augenmaß das getan wird, was wirklich und ehrlich notwendig ist. Und dass nicht unter dem Einfluss des Krieges unvernünftige Tatsachen geschaffen werden, die wir nie wieder zurückdrehen können.
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