Der Verbrauch an Batterien und Akkus wächst im Zuge der Digitalisierung und dem Ausbau der Elektromobilität rasant. Doch die Herstellung, Nutzung und Entsorgung hat enorme Umweltauswirkungen. Nun braucht es klare gesetzliche Regelungen, die diese Folgen minimieren und eine ressourcenschonende Kreislaufführung auf den Weg bringen.

Problematisches Batteriegesetz

Durch die wachsende Anzahl an akkubetriebenen Elektrogeräten steigt die Menge in Verkehr gebrachter Batterien und Akkus rasant. 2022 wurden in Deutschland ungefähr 63.100 Tonnen Gerätebatterien in Verkehr gebracht. Allerdings wurden im selben Jahr nur etwa 33.200 Tonnen Batterien und Akkus fachgerecht separat gesammelt, was einer offiziellen Sammelquote von 52 Prozent entspricht. Bei der unsachgemäßen Entsorgung, z.B. über den Hausmüll oder gar die Umwelt, gehen wertvolle Rohstoffe für ein Recycling verloren und Schadstoffe wie Blei, Cadmium oder Quecksilber können freigesetzt werden. Regelmäßig kommt es durch eine Fehlentsorgung von Lithium-Ionen-Batterien im Hausmüll oder in den Gelben Sack zudem zu Bränden in Entsorgungsanlagen.

Ursache für dieses Umweltproblem ist das deutsche Batteriegesetz, das zu geringe Anreize für hohe Sammelmengen setzt. Theoretisch können bereits heute weitaus mehr als 50 Prozent gesammelt werden. Allerdings werden aktuell die Rücknahmesysteme der Hersteller durch einen rein kostengetriebenen Wettbewerb dazu gedrängt, Sammelstellen ggf. nicht zu bedienen. Die Deutsche Umwelthilfe fordert eine sofortige Novelle des Batteriegesetzes, bei der wirksame Anreize für eine bestmögliche und verbraucherfreundliche Batterierücknahme gesetzt werden. Dies kann zum Beispiel durch einen Wettbewerb zwischen den Sammelsystemen der Hersteller erreicht werden, wenn diese einen Kostenausgleich für die Übererfüllung gesetzlicher Ziele erhalten. Weiterhin braucht es ein Pfandsystem für besonders problematischer Batterietypen – z.B. auf Lithium-Ionen-Akkus von Smartphones, Powertools oder E-Bikes.

Umweltauswirkungen des Batterieantriebs

Im Vergleich zu Verbrennungsmotoren stellt der Batterieantrieb eine umweltverträglichere Technologie dar. Beispielsweise verursachen batteriebetriebene Fahrzeuge oder Gartengeräte weniger Lärm und Abgase, die die Gesundheit und das Klima schädigen. Im Verkehrssektor weist der Batterieantrieb mit 75 – 150 g CO2e/km (Strommix) über den gesamten Lebenszyklus deutlich geringere CO2-Emissionen auf, als der Verbrennungsantrieb mit 200 – 250 g CO2e/km. Mit zunehmendem Ausbau erneuerbarer Energien im Stromsektor und dem Ausstieg aus Kohle und Gas ist eine weitere Verbesserung der Klimabilanz zu erwarten. Durch Wiederverwendung und Recycling kann die Umweltbilanz des Batterieantriebs erheblich verbessert werden. Allerdings müssen in Bezug auf den Akku Kriterien wie Umweltauswirkungen bei der Herstellung, Langlebigkeit oder die Recyclingfähigkeit berücksichtigt werden, damit die Umweltvorteile von Akkus ausgespielt werden können. Hier sind klare Vorgaben notwendig, damit sich durch den Ausbau der Elektromobilität Umweltprobleme nicht lediglich in andere Bereiche verlagern. Insbesondere eine Kreislaufführung der Batterie-Rohstoffe sowie Second-Life Anwendungen am Lebensende sind hierbei entscheidend.

EU-Batterieverordnung noch nicht ausreichend

Die beschlossene EU-Batterieverordnung ist ein Eckpfeiler des europäischen Green Deal und wegweisend für gesetzliche Regelwerke weltweit. So werden die Umweltauswirkungen von Batterien über deren gesamten Lebenszyklus verringert. Bei der Produktion soll künftig auf erneuerbare Energien gesetzt und die CO2-Emissionen der Herstellung von E-Autobatterien transparent gemacht werden. Strengere Vorgaben zur Lieferkettenverantwortung sollen Menschenrechtsverletzungen bei der Ressourcengewinnung verhindern. Zusätzlich zu einer Gesamtrecyclingquote werden außerdem erstmalig separate Recyclingquoten und Rezyklateinsatzquoten für einzelne Metalle festgelegt.

Doch trotz durchaus ambitionierter Vorgaben stellt die EU-Batterieverordnung die nachhaltige Ressourcengewinnung und das Recycling von Batterierohstoffen noch nicht sicher. Etwa muss gewährleistet werden, dass auch bei importierten Rohstoffen und Batterien nachweislich vergleichbare Umwelt- und Sozialstandards wie in der EU eingehalten werden. Die Lebensdauer von Batterien muss durch Reparatur und Wiederverwendung verlängert werden, etwa durch den Einsatz gebrauchter E-Autobatterien als stationäre Stromspeicher. Essentiell sind außerdem strenge Vorgaben zur Sammlung der Altbatterien: Nur bei korrekt gesammelten Batterien können die Rohstoffe für eine erneute Verwendung umweltgerecht recycelt werden. 

Was wir tun

Wir kämpfen gegen die Ressourcenverschwendung und gegen die Gefahren für Mensch und Umwelt durch illegal entsorgte Batterien. Wir setzen uns für langlebige und schadstoffarme Batterien ein, die aufladbar sind und einfach ausgetauscht werden können. Mit unserem Kriterienkatalog für umweltfreundliche Akku-Gartengeräte geben wir Verbraucherinnen und Verbrauchern, Herstellern und Händlern eine Orientierung auf welche Aspekte es bei Akkugeräten aus Umweltsicht ankommt.

Wir kämpfen für eine Mobilitätswende, damit die Zahl der Autos reduziert und Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr massiv ausgeweitet werden. Mindeststandards für eine effiziente Energienutzung bei E-Autos sind dafür essentiell. Hierfür führen wir Aktionen durch, bauen öffentlichen Druck auf, organisieren Fachgespräche und mischen uns in Gesetzgebungsprozesse ein. Wir leisten wichtige Aufklärungsarbeit für Verbraucherinnen und Verbraucher - etwa mit unserem Infopapier zur Umweltverträglichkeit von Elektroautos - und gehen gegen Unternehmen vor, die ihren Profit über Gesundheit und Umwelt stellen. 

 

 

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