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Glas-Mehrweg, Getränkekarton oder doch die Plastikflasche: Wie umweltfreundlich ist welche Getränkeverpackung?

Am Supermarktregal stellen sich viele Kunden die Frage, welche Getränkeverpackung wie umweltfreundlich ist. Und welches Material schützt das Produkt am besten? Wir verraten, wie umweltfreundlich Mehrweg- und Einwegverpackungen wirklich sind.

Wer eine Faustregel für den nächsten Einkauf im Supermarkt benötigt, dem sei gesagt: Mehrweg vor Einweg und am besten regional. Denn Mehrwegflaschen aus der Region verbrauchen durch ihre häufige Wiederbefüllung und durch den regionalen Vertrieb weniger Ressourcen als Einwegverpackungen. Bis zu 60 Mal kann beispielsweise eine Glasflasche für Mineralwasser wiederbefüllt werden. Diese Bilanz ist unschlagbar, denn es werden Abfälle vermieden und Ressourcen geschont. Weil Mehrwegflaschen zudem überwiegend regional vertrieben werden, entlasten sie das Klima ganz besonders. Ein weiterer Vorteil von Glas-Mehrweg: Es gibt im Gegensatz zu Einweg-Plastikflaschen keine Wechselwirkungen mit dem Getränk. Nichts kommt rein, was nicht hinein gehört; keine Chemie und keine Hormone.

© DUH

Einweg ist unökologisch

Egal aus welchem Material: Einweg ist im Vergleich zu regionalen Mehrwegflaschen die schlechtere Wahl. Denn was aufwendig aufbereitet und produziert wird, sollte nicht nach einer einzigen kurzen Nutzung zu Abfall werden. Das gilt im Übrigen auch für PET-Einwegflaschen mit Recyclinganteil und Flaschen aus 100 Prozent Rezyklat. Rezyklat-Einwegflaschen werden von einigen Unternehmen als vermeintlich umweltfreundlich auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich jedoch um Showprodukte mit einem geringen Marktanteil. Zwar verringert die Verwendung von Recyclingmaterial die Umweltauswirkungen von Einwegflaschen, umweltfreundlich sind sie deshalb jedoch nicht. Auch Einwegflaschen aus Recyclingmaterial verbrauchen unnötig viel Ressourcen und Energie und belasten so die Umwelt. Das Spülen regionaler Mehrwegflaschen ist als ökologischer einzuschätzen. Zudem geht bei jedem Recyclingvorgang einer Plastikflasche Material verloren. Einen geschlossenen Materialkreislauf, der seitens der Einwegindustrie suggeriert wird, gibt es nicht. 

Im Schnitt werden nur aus rund einem Drittel gebrauchter Einweg-Plastikflaschen wieder neue. Bei Mehrwegflaschen aus Glas bestehen weiße Flaschen aus 60 Prozent Altglasscherben und grüne aus 90 Prozent. Mehrwegflaschen haben also nicht nur Vorteile durch ihre häufige Wiederverwendung, sondern auch durch viel höhere Recyclinganteile. Zudem kann Glas nahezu beliebig oft recycelt werden.

Der Umwelt zuliebe gilt: Mehrweg und Recycling ist besser als Einweg und Recycling.

Die Legende vom ökologischen Getränkekarton

Neben Einwegflaschen sind auch Getränkekartons und Dosen Einwegvarianten, die die Umwelt belasten. Getränkekartons galten lange als ökologisch vorteilhaft, doch dieser Mythos ist schon lange hinfällig. Aus Kunststoff, Aluminium und Papier zusammengesetzt, sind sie schwer zu recyceln und energieaufwendig in der Herstellung. Standardmäßig kommt ein Schraubverschluss aus Hartplastik hinzu.  Getränkekartons sind in den letzten zehn Jahren um rund ein Drittel schwerer geworden. Während sich der Plastikanteil erhöht hat, ist gleichzeitig der Anteil nachwachsender Rohstoffe gesunken. Nach Berechnungen der DUH werden nur rund 36 Prozent der in Verkehr gebrachten Getränkekartons tatsächlich recycelt und der Rest verbrannt.

Dosen schaden der Umwelt

Eine der umweltunfreundlichsten Getränkeverpackungen ist die Getränkedose. Deren Produktion verbraucht viel Energie und sie wird in Deutschland bundesweit von nur wenigen Abfüllanlagen über lange Strecken transportiert. Weil für deren Herstellung auch Neumaterial eingesetzt wird, müssen Aluminium- oder Eisenerz gewonnen werden. Für deren Abbau werden im südamerikanischen Urwald, in Asien oder Australien Böden abgebaggert. Zudem kommen auf eine Tonne Aluminium bis zu vier Tonnen giftiger Rotschlamm als Abfallprodukt. Am Ende wird dieser in riesige Becken geleitet und stellt eine ernstzunehmende Gefahr dar. Vorfälle wie der Dammbruch eines Rotschlammbeckens im ungarischen Kolontar oder die Einleitung von Rotschlamm in den Brasilianischen Fluss Lago Batata belegen erhebliche Umweltschäden durch die giftigen Abfallstoffe.

Ob Bier, Saft, Limo oder Mineralwasser: Aus Umweltsicht kommt es nicht nur darauf an, was drin, sondern vor allem, was drumherum ist. Für den umweltfreundlichen Getränkeeinkauf sollte deshalb immer auf das Mehrweg-Zeichen geachtet werden. Damit ist man auf der sicheren Seite. Zum Wohl!

Und wer wissen möchte, wie sich Mehrweg- und Einwegflaschen beim Getränkekauf leicht voneinander unterscheiden lassen, sieht sich am besten dieses kurze Video von Pro Mehrweg an:

Logo-Check

Am schnellsten erkennen Sie eine Mehrweg-Flasche, wenn auf ihr das Logo „MEHRWEG - Für die Umwelt“ abgebildet ist. Das Logo (links im Bild zu sehen) zeigt an: Wer umweltbewusst einkaufen möchte, liegt hier richtig.

Pfand-Check

Nicht alle Mehrwegflaschen tragen das sogenannte Mehrweg-Zeichen (Logo links). Jetzt lohnt ein Blick auf den Pfandbetrag. Für Mehrweg gilt in der Regel ein Pfand von 8 Cent für Bierflaschen oder 15 Cent für Mineralwasser- und Softdrink-Flaschen. Auf Einwegflaschen und Dosen hingegen wird immer ein einheitliches Pfand von 25 Cent erhoben.

Flaschen-Check

Wer jetzt noch unsicher ist und es ganz genau wissen möchte, kann sich die Flasche einmal ganz genau ansehen. Finden Sie Abriebspuren? Diese milchigen, aufgerauten Ringe auf der Flasche zeigen an: Diese Flasche ist kein Einweg-Typ. Die Abriebspuren entstehen beim Aneinanderreiben der Flaschen bei der Wiederbefüllung, bevor sie erneut ihren Weg in die Verkaufsregale finden.

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