Warme Worte alleine wenden die Klimakrise nicht ab
Wenn Bundeskanzlerin Merkel heute auf der internationalen Klimakonferenz in Bonn spricht, hat sie nichts als warme Worte anzubieten. Denn im Namen der Raute hat Klimaschutz in Deutschland bislang so gut wie nicht stattgefunden. Die Glaubwürdigkeit als Klima-Kanzlerin droht dahinzuschmelzen, wie die Gletscher in der Arktis.
Klimaschutz ist kein „nice to have“, sondern eine der Schlüsselaufgaben für die internationale Staatengemeinschaft und die kommende Bundesregierung. Doch die Sondierungsparteien können sich bislang nicht einmal auf Minimalkompromisse für eine zukunftsfähige Klimapolitik einigen. Der Wille zur Macht ist da – woran es jedoch mangelt ist der Wille zum Wandel und zu mutigen Entscheidungen, die Deutschland fit für eine klimafreundliche Zukunft machen.
Angesichts der Zahlen und Prognosen ist dieses Aussitzen und Blockieren nicht nachzuvollziehen. Anstatt zu sinken und damit den nationalen Klimaschutzzielen für 2020 und 2030 näher zu kommen, steigen die CO2-Emissionen sogar an. Das ist absurd. Dabei sind die Handlungspfade klar: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss verdoppelt, der Kohleausstieg jetzt sozialverträglich eingeleitet werden. Die Weichen für die Verkehrswende müssen jetzt gestellt werden, damit die CO2-Emissionen sinken. Auch eine Abkehr von der intensiven Landwirtschaft ist unabdingbar.
Nur wenn wir die Treibhausgasemissionen deutlich verringern, haben wir eine Chance, nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.
Die Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutsche Umwelthilfe (DUH) Germanwatch, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Greenpeace, Verkehrsclub Deutschland (VCD), WWF Deutschland und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) haben sich heute mit Forderungen zur Klimakonferenz in einer Pressemitteilung geäußert und vor einem klimapolitischen Totalausfall der Jamaika-Sondierer gewarnt.