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Schluss mit den Geschenken an die Automobilkonzerne!

Mittwoch, 11.08.2021

Kein Energielabel mit Farbampel mehr für Autos? Das ist der Plan des aktuellen Wirtschaftsministers Peter Altmaier zur Freude der Autokonzerne. Was bedeutet das für den Verbraucherschutz und was erwarten wir von der nächsten Bundesregierung?

© industrieblick/ Fotolia

-- Am 26. September ist Bundestagswahl. In unserer Artikel-Serie erklären und kommentieren unsere Expertinnen und Experten bis zur Wahl wichtige Themen, die die nächste Bundesregierung dringend angehen muss. --

Über vier Jahre blockierte Peter Altmaier zur Freude der Automobilkonzerne realistischere Spritverbrauchsangaben in der Autowerbung. Jedes Jahr wurden dadurch drei Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher zum Kauf klimaschädlicher SUV verführt. Kurz vor der Sommerpause im Juni 2021 veröffentlichte das Bundeswirtschaftsministerium dann einen neuen, absurden Entwurf der Verordnung zur Verbrauchskennzeichnung von Neufahrzeugen, durch den erstmals dem Verbraucher keine Farbampel zur Bewertung der Fahrzeuge mehr zur Verfügung stehen soll.

Kein Label mehr für das energieverbrauchsintensivste Produkt?


Der Verordnungsentwurf bleibt zudem weit hinter den europaweiten Standards bei der Vermarktung energieverbrauchsintensiver Produkte zurück. Die verbraucherfreundlichen CO2-Effizienzklassen und die Einstufung von Auto-Modellen auf der farbigen Effizienzskala sollen entfallen: Diese wehrten sich massiv gegen eine Einstufung ihrer schweren, spritdurstigen und klimaschädlichen Limousinen und SUV in den roten Effizienzklassen der Farbtabelle.

Dabei zeigen Untersuchungen der EU-Kommission: Das Energielabel hat einen erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Nun sollen deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher ausgerechnet beim Auto – dem mit Abstand energieintensivsten Produkt – auf vergleichbare Informationen im verständlichen Ampel-System verzichten müssen? Das ist nicht nur schlecht für den Geldbeutel, sondern auch fürs Klima. Denn der Energie- beziehungsweise Spritverbrauch eines Fahrzeugs geht mit klimaschädlichem CO2-Ausstoß einher.

Die nächste Bundesregierung muss Schluss machen mit "Je schwerer, desto besser"

Die DUH fordert nach jahrelanger Bevorzugung von Lobbyinteressen aus der Wirtschaft deshalb endlich mehr Verbraucherschutz von der künftigen Bundesregierung. Das heißt in diesem Fall: Es braucht dringend einen neuen Verordnungsentwurf unter Beibehaltung und Weiterentwicklung der Farbskala der CO2-Effizienzklassen. Die Einstufung der Fahrzeuge sollte zudem nicht wie bisher in Bezug zum Gewicht erfolgen. Das Fahrzeuggewicht ist anfällig für Manipulationen und dient derzeit allein der Bevorzugung schwerer und hoch emittierender Fahrzeuge. Denn aktuell gilt: Je schwerer, desto besser. Das setzt klimaschädliche Anreize bei der Fahrzeugentwicklung und ist undurchsichtig für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Copyright: © Steffen Holzmann / DUH

Agnes Sauter
Bereichsleiterin Ökologische Marktüberwachung
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