Nicht nachlassen: Wir brauchen mehr Erneuerbare!
Wir haben nachgerechnet: Die deutschen Klimaziele für 2020 und 2030 sind nur dann zu erreichen, wenn erneuerbare Energien (EE) doppelt so schnell ausgebaut werden, wie derzeit im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorgesehen.
Insgesamt rund 150 Millionen Tonnen CO2 müssen allein bis 2020 eingespart werden. Das ist in der knappen Zeit nur zu erreichen, wenn die Kohleverstromung mindestens halbiert wird: Von derzeit 260 Milliarden kWh Kohlestrom müssen wir runter auf 130 Milliarden kWh. Um diesen Strom klimafreundlich zu ersetzen, brauchen wir mehr EE-Anlagen.
Mit Blick auf das EEG heißt das: Die ausgeschriebene Menge an Windkraft an Land muss von jetzt 2900 auf 5800 Megawatt netto pro Jahr verdoppelt werden. Das entspricht etwa 2000 neuen Anlagen pro Jahr. Auch der Offshore-Zubau muss von jetzt etwa 900 auf 1800 Megawatt pro Jahr verdoppelt werden. In der Solarenergie müssen ab 2018 etwa 5000 Megawatt pro Jahr installiert werden. Derzeit werden nicht einmal die laut EEG vorgesehenen 2500 Megawatt Solarenergie gebaut.
Wir fordern daher die neue Bundesregierung auf, die Weichen für einen dynamischen EE-Ausbau zu stellen:
Die EEG-Ausbauziele müssen unverzüglich angehoben und der jährliche Zubau sichergestellt werden. Kurzfristig sollten Windprojekte, die bei den letzten Ausschreibungen nicht zum Zuge gekommen sind, doch gebaut werden können. In Nordrhein-Westfalen ist beispielsweise bei der letzten Ausschreibung im August 2017 von 56 Projekten kein einziges für eine Finanzierung durch das EEG freigegeben worden.
Der notwendige Zubau gerade von Windkraftprojekten wird auch nur gelingen, wenn die Menschen vor Ort bei der Planung früher einbezogen werden und Gemeinden einen sicheren Nutzen für ihr Engagement erhalten.
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