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Lebenswerte Stadtquartiere dürfen kein Luxus sein

Donnerstag, 23.04.2020

Verkehrsarm gelegener Wohnraum, energetisch hochwertig gebaut, in einem attraktiven Umfeld ist begehrt. Ist solch eine Wohnsituation zum Privileg für Besserverdienende geworden? In nicht wenigen Stadtquartieren kann man diesen Eindruck gewinnen. Wir machen Umweltgerechtigkeit zum Thema.

© Tiberius Gracchus / Fotolia

Der Artikel erschien in der DUHwelt 1/20.

Miete günstig, aber hohe Heizkosten, viel Verkehr und wenig Grün. Damit müssen sich zahlreiche Menschen arrangieren. Mehr Umweltgerechtigkeit ist das Ziel unserer Aktivitäten auf verschiedenen Feldern, zum Beispiel Stadtgrün, Luftqualität oder bezahlbarer Wohnraum mit hohen Energiestandards. In Städten und Gemeinden regen wir zudem Dialoge an. Die Anwohnerinnen und Anwohner müssen bei der Gestaltung ihrer Quartiere mitreden und mitplanen können. Sie sind es, die wissen, woran es im Viertel fehlt. Dabei darf Beteiligung nicht heißen, dass sich die Menschen mit den größten Ressourcen an Zeit, Bildung, Geld und Einfuss durchsetzen. Partizipationsprozesse müssen gezielt die am stärksten betroffenen gesellschaftlichen Gruppen einbeziehen.

Grün ist gesund!

Studien bestätigen, dass am Wohnungsmarkt benachteiligte Gruppen häufiger in Stadtteilen leben, die wenige Grünflächen aufweisen. Meist kommen Lärm und Schadstoffe hinzu, stellt eine 2019 für die Stadt Berlin erarbeitete Umweltgerechtigkeitsanalyse fest. Als Bewegungs- und Spielraum bietet Stadtnatur Möglichkeiten, motorische, soziale und sprachliche Fähigkeiten zu entwickeln. Unsere Projekte „Stadtgrün wert schätzen“ oder „Gärten der Integration“ zeigen, dass Grünflächen gerade für sozial benachteiligte Bürgerinnen und Bürger wertvolle Naherholungsräume und Treffpunkte sind. Mit „Grünen Schulhöfen“ in Thüringen und bald auch in einem SchulhofProjekt in Hessen befördern wir Umgestaltungsideen und -maßnahmen unter Mitwirkung der gesamten Schulgemeinschaft.

Wo ein Auto fährt oder parkt, wächst kein Baum

Die Folgen der Klimakrise sind längst spürbar, doch den notwendigen Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs fehlt an vielen Orten die politische Mehrheit. Mit unseren Klagen für Saubere Luft gelingt es uns in Berlin, Wiesbaden, Aachen und weiteren Städten, alternative Mobilitätskonzepte anzustoßen. Dort werden Bustakte, -linien und -tarife sowie der Fahrradverkehr attraktiver gestaltet. So tragen wir nicht allein zu besserer Luftqualität bei: Eine Politik für eine gerechtere Flächenverteilung sorgt auch für mehr Lebens- und Umweltqualität in unseren Städten, für besseres Kleinklima, für mehr Ruhe und schlicht für mehr Platz für Begegnung, Spiel und Sport.

Kosten fair verteilen

Gebäude-Sanierungsmaßnahmen bewegen sich häufig im Spannungsfeld zwischen den Interessen der Mieter und der Vermieter. Die Investition in Dämmung, Fenster- oder Pumpentausch darf aber nicht dazu führen, dass Mieten unangemessen steigen. Die Umwelthilfe fordert ein Drittelmodell: eine faire Kostenverteilung zwischen Mietern, Vermietern und Staat. Demnach muss das jährliche Förderbudget deutlich auf 14 bis 25 Millionen Euro aufgestockt werden, während die Modernisierungsumlage abgesenkt werden sollte. Energetische Sanierungen sind dann sozialverträglich machbar und können sogar dazu beitragen, dass die Energiekosten nicht zur „zweiten Miete“ werden – so beugt Sanieren der Energiearmut vor.

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