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Hochwasserschutz in Zeiten der Erderwärmung

Freitag, 15.10.2021

Das Hochwasser im Juli hat Tod und Zerstörung hinterlassen. Von der Politik fordert die DUH strukturelle Veränderungen, damit betroffene Gebiete gegen Folgen der Klimakrise wie diese Flutkatastrophe besser gewappnet sind. Mit einem 10 Punkte-Programm zeigt sie auf, was auch langfristig hilft.

© Imago / Future Image (0)

"Den in den Regionen betroffenen Menschen muss jetzt schnellstmöglich dabei geholfen werden, wieder ein Dach über dem Kopf zu bekommen“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner unmittelbar nach der Flutkatastrophe. Gleichzeitig warnte er aber bereits im Juli davor, nicht alle Gebäude wieder am selben Standort aufzubauen. „Wir können es uns angesichts der Klimakrise nicht mehr erlauben, in Überschwemmungsgebieten Häuser zu bauen und Menschen und Gebäude erneut dem Risiko der Zerstörung auszusetzen.“

Die Ankündigung mehrerer Politikerinnen und Politiker, Gebäude und Infrastruktur so aufbauen zu wollen wie vor der Flut, ist als Reflex vor Ort zwar verständlich, birgt aber die Gefahr, dass die Menschen beim nächsten Hochwasser wieder alles verlieren. Damit die Gebiete künftig besser gewappnet sind, fordert die DUH eine Anpassung der Wiederaufbaupläne an die Klimakrise. Inzwischen untermauert auch eine aktuelle Studie der World Weather Attribution Initiative unter Mitwirkung des Deutschen Wetterdienstes den Zusammenhang von Klimawandel und Hochwasser: Die Wahrscheinlichkeit, dass es durch extreme Niederschläge zu weiteren Flutkatastrophen kommt, steigt durch die Klimakrise deutlich.

Mehr Raum für Flüsse


Im entschlossenen Kampf gegen die Klimakrise, in naturbasierten Klimaanpassungsmaßnahmen und einem ökologischem Hochwasserschutz sieht Müller-Kraenner den entscheidenden Dreiklang, um die verheerenden Folgen künftiger Starkregenereignisse abzumildern.

Mit ihrem 10-Punkte-Programm veröffentlichte die DUH Maßnahmen, wie dies umzusetzen ist. Flüssen muss mehr Raum gegeben werden. Naturnahe Flussauen speichern nicht nur große Mengen an Kohlenstoff und entlasten so das Klima, sie können auch zum Hochwasserrückhalt beitragen. Als Betroffene von Extremwetterereignissen sind Städte und Gemeinden gleichzeitig auch verantwortlich für notwendige Anpassungen an Klima- und Katastrophenschutz. Beim Wiederaufbau wie auch bei jedem Neubau muss berücksichtigt werden, dass offene, unversiegelte Flächen Raum für mehr Wasseraufnahme, mehr Grün und mehr Biodiversität bieten.

Bisher fehlte der politische Wille zum konsequenten Umbau zu einer gegen die Klimakrise widerstandsfähigen Siedlungs- und Infrastruktur. Bereits vorhandene Gesetze zum Baustopp in Überschwemmungsflächen und zur Schaffung von ökologischen Überflutungsflächen werden seit Jahren von Bund, Ländern und Kommunen ignoriert. Es ist höchste Zeit für eine bessere Zusammenarbeit der drei Ebenen, auch um die notwendigen Finanzierungsinstrumente konsequent an den Zielen der Klimaneutralität, des Hochwasserschutzes und des Naturschutzes auszurichten.

Dieser Artikel erschien in DUHwelt 3/2021

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