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Bodensee - Lebendiger See 2016

Radolfzell, Freitag, 08.07.2016

Der Bodensee ist „Lebendiger See des Jahres 2016“. Dieses Prädikat hat der größte Trinkwasser-Speicher Europas auch der jahrzehntelangen Arbeit vieler lokaler Helden und Heldinnen zu verdanken.

© Manuel Schönfeld/Fotolia
© Manuel Schönfeld/Fotolia


Die Deutsche Umwelthilfe pflegt bis heute eine ganz besondere Liebe zum großen See in Süddeutschland. Als Gründungsort ist Radolfzell das zu Hause vieler Mitarbeiter, die in der Geschäftsstelle der Deutschen Umwelthilfe am Bodensee arbeiten. Doch der See, dessen Ufer heute im Sommer erblühen und der sich im Winter in eine unvergleichliche Eislandschaft verwandelt, war nicht immer von solcher Lebendigkeit.

Lokale Helden für den Bodensee

Wie alle Voralpenseen war der Bodensee ursprünglich ein nährstoffarmes Gewässer. Doch ungeklärte Abwässer aus Haushalten und Industrie führten in den 1950er Jahren zu einem dramatischen Anstieg der Phosphatwerte im Bodensee. Phosphat ist gefundenes Fressen für Algen, die am Anfang aller Nahrungsketten in Gewässern stehen. Als die Anrainer 1959 die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) gründeten, war die Verschmutzungstendenz ungebrochen. 

In den 1960er Jahren entstanden dann rund um den Bodensee Kläranlagen, Kanalnetze wurden gebaut und erneuert. Fast vier Milliarden Euro haben diese Infrastrukturmaßnahmen bis heute gekostet. 1972 wurde mit der Gründung der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) die Zusammenarbeit auf noch breitere Füße gestellt. 

Trotzdem stiegen die Phosphatwerte bis 1980 weiter und erreichten das Zehn- bis Zwölffache der natürlichen Konzentration. Das See wucherte langsam zu. Erst das Verbot von Phosphat in Waschmitteln und eine neue Technik zur Fällung aus Abwässern brachten letztlich den durchschlagenden Erfolg.

Der Bodenseeraum als Testlabor für Nachhaltigkeit

In den letzten Jahrzehnten hat sich die ganze Region auf den Weg gemacht und Modellprojekte zur nachhaltigeren Nutzung des Sees und seiner Umgebung entwickelt. Zahlreiche Landwirte bieten ihre Produkte unter der Marke „Gutes vom See“ an und der Öko-Landbau weitet sich aus. Busse und Nahverkehrszüge bekommen kundenfreundlichere Fahrpläne, Feriengäste erhalten vielerorts Gratis-Tickets. Campingplätze bieten Vogelstimmenwanderungen an, animieren zum Wassersparen und werden zu Solarstrom-Erzeugern. Etliche Unternehmen verabschieden „Grüne Chartas“. Umweltorganisationen wie BUND, NABU, DUH und Bodensee-Stiftung wirkten und wirken mit und haben den internationalen Umweltrat Bodensee ins Leben gerufen.

Für die Arbeit vieler Helferinnen und Helfer, für seine ökologische Bedeutung für die Region und ganz Deutschland und für die erfolgreiche jahrelange internationale Zusammenarbeit erhielt der Bodensee nun die Auszeichnung „Lebendiger See des Jahres 2016“. Vergeben wird der Titel jedes Jahr anlässlich des Weltwassertags am 22. März von der Umweltschutzorganisation Global Nature Fund (GNF).

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