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Umweltbildung bei der DUH: Die Elbe-Schülercamps

Montag, 12.10.2015

Interview mit Ines Wittig, Leiterin des Projektbüros "Lebendige Elbe"

© Marggraf / DUH
© Marggraf / DUH


12. Oktober 2015

Dieses Jahr feierten die Elbe-Schülercamps ihr 20. Jubiläum. Eine Zahl, auf die man stolz sein kann. Warum ist Umweltbildung für die DUH ein wichtiges Thema?

Wir haben uns seit vielen Jahren der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung verschrieben. Die Sensibilisierung der nachwachsenden Generation für Prozesse und Probleme im Natur-, Umwelt- und Klimaschutz gehört dazu.

Wie motivieren Sie die Schulen zum Mitmachen beim Projekt „Schulen für eine Lebendige Elbe“?

Die Schulen machen von ganz allein mit. Tatsächlich haben wir immer mehr Anfragen als wir Plätze für Teilnehmer bereitstellen können. Dieser Andrang  freut uns natürlich sehr.

Am besten funktioniert die Mund zu Mund-Propaganda: Die Lehrkräfte der Schulen, die länger dabei sind, sind die besten Werber. Mit einigen Schulen arbeiten wir schon seit vielen Jahren zusammen und konnten uns als verlässlicher und langfristiger Partner beweisen. Die Lehrkräfte können sich auf uns, die Planung und die Organisation verlassen und von unserer Erfahrung profitieren.

Die Schülercamps dauern mehrere Tage. Wie muss man sich so einen Ausflug in die Natur vorstellen?

Das Camp ist ein Teil des Unterrichts und soll fächerübergreifende Themen ansprechen. Am Ankunftstag gibt es meist eine Einführung in den Naturraum der Region, manchmal verbunden mit einer Exkursion mit Vertretern von Naturschutzverbänden, Rangern aus den entsprechenden Schutzgebieten oder Tourismusexperten, damit die Jugendlichen wissen, wo wir uns befinden.

Das Thema der Camps sind immer Fließgewässer - bei den Elbe-Camps sind das natürlich die Elbe und ihr Einzugsgebiet. Ein Tag pro Camp ist dann zum Beispiel damit ausgefüllt, dass wir chemisch und biologisch die Gewässergüte des jeweiligen Fließgewässers bestimmen. Dabei unterstützen uns seit einigen Jahren regelmäßig die Mitarbeiter des Umweltmobils Planaria.

Mit unseren Camps wollen wir konkret etwas in der Region verbessern. Praxisprojekte können z.B. eine Müllsammelaktion sein oder wie in diesem Jahr das Entfernen von sogenannten. invasiven Neophyten, also Problempflanzen, die die heimische Flora verdrängen.  Vor allem die Schüler freuen sich immer sehr darauf, richtig anpacken zu können.

Sie sind jetzt seit über 18 Jahren dabei und vermitteln Wissen über Natur und Umwelt. Was sind Ihre Erfahrungen mit den Jugendlichen? Herrscht da eher Umweltfrust oder grüner Tatendrang?

Da die Teilnehmer nicht aus einer Klasse sind, sondern Schüler und Schülerinnen klassenübergreifend zusammenkommen, die wirklich am Thema interessiert sind, gehen die meisten auch mit Lust und Motivation an die Sache heran. Neue Teilnehmer sind zuerst ein bisschen skeptisch, merken aber schnell, dass sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einbringen und bei den vielen verschiedenen Themen auch viel Neues für sich mitnehmen können.  Einige Schüler und Schülerinnen sind sogar schon fünf bis sechs Jahre dabei, und damit haben wir einen Teil ihrer Entwicklung aktiv mitgeprägt- das macht mich stolz.

Teil der Elbe-Schülercamps sind immer wieder auch Diskussionsrunden mit politischer Besetzung. Wen würden Sie sich für eine solche Runde in Zukunft an den Tisch wünschen?

Ich fände es schön, wenn Vertreter verschiedener Bereiche aus Umweltpolitik,  Forst-und Landwirtschaft -und aus Institutionen, die das Thema ökologischer Hochwasserschutz angehen, mal dabei wären. Vor allem aber auch die Schulleiter und Schulleiterinnen, die mal erleben sollten, mit welch tollem Engagement sich die Jugendlichen ihrer Schule für Umweltthemen einbringen. 

Was ist der nächste Meilenstein der DUH zum Thema Gewässerschutz?

Unser neues Projekt „4x4 Flussverbindungen“: Hier geht es nicht ausschließlich um die Elbe,  sondern um ganz Deutschland. Schüler aus vier Schulen sollen sich an vier Flüssen mit dem Thema Wassernutzung und -verbrauch in Ländern wie Indien oder Bangladesch befassen. Zum Beispiel bei der Herstellung von Textilien. Sie sollen sich an verschiedenen Projekttagen damit auseinandersetzen, was ihr persönlicher Konsum für Auswirkungen in den Produktionsländern hat und was jeder Einzelne tun kann, um etwas zu verändern. Mit diesem neuen Fokus wollen wir junge Leute für die globalen Zusammenhänge sensibilisieren. Das wird sicherlich eine sehr spannende Herausforderung.

Das Interview führte Laura Holzäpfel.

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