Währenddessen reiben sich die Pyrofreunde vergnügt die Hände: „Endlich wieder ein echtes Silvester“, lässt der Verband der pyrotechnischen Industrie verlauten und bringt sich für die Jahreswende in Stellung. Dass die Böllerei mit Knallkörpern und archaischen Schwarzpulver-Leuchtraketen nicht nur extrem Umwelt verschmutzend, sondern vor allem auch äußerst gefährlich ist, wird konsequent ignoriert. Das ist ein Schlag ins Gesicht für all die Menschen, die ganz besonders unter der absurden Ausnahmesituation zum Jahreswechsel leiden.
Eine junge Frau schrieb mir vor Kurzem von ihrem ganz persönlichen Silvester-Schicksal. 2019 wurde sie unverschuldet von einer gesamten Feuerwerksbatterie am Hals getroffen und schwer verletzt. Eine unachtsame Person hatte die Batterie nach dem Zünden gedankenlos mit dem Fuß durch die Luft gekickt. Heute – 3 Jahre später – befindet sich die junge Frau noch immer regelmäßig in Behandlung. Seit dem traumatisierenden Ereignis leidet sie unter großer Angst vor Feuerwerkskörpern und der nahende Silvesterabend bereitet ihr schon jetzt schlaflose Nächte. Leider ist ihr Schicksal kein Einzelfall. Nachrichten wie diese bestärken mich und die gesamte Deutsche Umwelthilfe nur noch mehr darin, uns auch dieses Jahr mit aller Kraft für ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk einzusetzen.
Denn das geschilderte Schicksal zeigt: Sprengstoff in den Händen leichtfertiger oder sogar alkoholisierter Menschen ist lebensgefährlich. Feuerwehr und Rettungskräfte arbeiten rund um Silvester ständig an der Belastungsgrenze. Doch die Knallerei verursacht nicht nur bei uns Menschen unendlichen Stress – auch Millionen von Haus-, Wild- und Nutztieren sind dem ohrenbetäubenden Lärm schutzlos ausgeliefert und erleiden oft Todesängste. Ganze Innenstädte versinken im Böller-Müll. Und massive Feinstaub-Konzentrationen vergiften unsere Atemluft.
Bitte unterstützen Sie unseren offenen Brief für ein böllerfreies Silvester und fordern Sie Ministerin Faeser dazu auf, diesem Wahnsinn endlich ein Ende zu bereiten. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir das Jahr ohne Luftverschmutzung, Müll, verängstigte Tiere und vor allem Verletzungsgefahr verabschieden– dafür umso mehr mit einem hoffnungsvollen Blick in ein nachhaltiges Jahr 2023!
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