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Kein Ende der Plastiktütenflut in Sicht

Freitag, 02.06.2017

Das schnelle Ende der Plastiktüte ist ein Märchen! Trotz der vor einem Jahr in Kraft getretenen, freiwilligen Selbstverpflichtung des Handels zur kostenpflichtigen Herausgabe von Plastiktüten, gibt es sie immer noch: die kostenlose Plastiktüte an deutschen Ladenkassen. Das zeigt: Ohne Pflicht auch keine Kür.

© DUH

Eine EU-Richtlinie verpflichtet die deutsche Bundesregierung, den Verbrauch von Plastiktüten deutlich zu reduzieren. Ab 2020 soll der Verbrauch auf 90 Plastiktüten und ab 2026 auf 40 Stück pro Einwohner und Jahr gesenkt werden. Nach den letzten offiziell veröffentlichten Zahlen zum Plastiktütenverbrauch, werden in Deutschland pro Kopf und Jahr 71 Plastiktüten verbraucht. In anderen europäischen Ländern sind es deutlich weniger: In Luxemburg 20, Irland 16, Dänemark sowie Finnland nur vier Tüten pro Kopf und Jahr. Die Herstellung von Plastiktüten verbraucht große Mengen begrenzt vorhandenen Rohöls, belastet das Klima, verschmutzt die Umwelt und gefährdet Lebewesen in Gewässern.

Deutschland verabschiedet sich von seiner Vorbildrolle beim Umweltschutz


Während andere EU-Staaten konsequent die Plastiktütenflut eindämmen, hat sich das Angebot von Plastiktüten an deutschen Ladenkassen nicht ausreichend verringert. Grund hierfür ist der gewählte Weg einer unverbindlichen Selbstverpflichtung. Sie bedeutet, dass jeder einzelne Händler frei entscheiden kann, ob die Plastiktüte etwas kostet oder nicht. Sanktionen für die kostenlose Herausgabe gibt es nicht – obwohl gerade diese der Umwelt ganz besonders schadet.

Nachbarländer haben längst eine Abgabe auf Plastiktüten

In der Praxis werden viele Tüten immer noch kostenlos oder für nur 10 Cent herausgegeben. Dieser Betrag ist jedoch zu niedrig, um die Nutzung von Plastiktüten entscheidend zu senken. Wie es geht, machen Nachbarländer wie Irland vor: Hier hat eine verpflichtende Abgabe von 22 Cent pro Tüte zu einem Absinken des Verbrauchs von 328 auf nur noch 16 Stück pro Kopf und Jahr geführt. Um das Umweltproblem Plastiktüte endgültig und vor allem schnell zu beenden, fordert die DUH von Bundesumweltministerin Hendricks die Einführung einer bundesweiten Plastiktütenabgabe in Höhe von mindestens 22 Cent nach dem irischen Vorbild.

Abgabe von 22 Cent je Tüte muss kommen!


Recherchen der DUH ergaben, dass von der Selbstverpflichtung lediglich Unternehmen umfasst sind, die zusammen 40 Prozent der Plastiktüten in Deutschland in Verkehr bringen. Zudem verbleibt das eingenommene Geld aus dem Verkauf der Plastiktüten bei den Händlern, die damit den Neueinkauf von Plastiktüten refinanzieren können. Somit bleiben Plastiktüten weiterhin ein attraktives Werbemittel. Eine von der DUH geforderte Abgabe von 22 Cent auf jede Tüte hingegen hieße, das Geld könnte für Projekte zum Umweltschutz und zur Abfallvermeidung durch öffentliche Naturschutzstiftungen verwendet werden. Dadurch würde das Angebot von Plastiktüten für den Handel vollkommen unattraktiv. Zudem wäre eine Abgabe für alle Händler in Deutschland und nicht nur für die Mitglieder des Verbandes HDE verpflichtend.

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